wichtigste Unterschiede
Die Diskussion um die Neufassung der EU-Öko-Verordnung hat die Unterschiede zwischen EU-BIO und Verbands-BIO in den Vordergrund gerückt. Der hohe Anteil an Verbandsware ist für den Fachhandel eine Möglichkeit, sich gegenüber dem LEH zu profilieren.
EU-BIO (Verordnung unter www.bmelv.de) | Verbands-BIO (www.oekoregelungen.de) | Auswirkungen |
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Teilumstellung der Bauernhöfe erlaubt. | Umstellung des gesamten Betriebs ist Pflicht. | Die Teilumstellung erschwert die Kontrolle der Höfe und widerspricht dem angestrebten organischen Betriebskreislauf. |
Höhere Anteile an konventionellem Futter erlaubt. Größere Auswahl bei den Futtermitteln. | Konventionelles Futter gar nicht oder nur in geringen Mengen erlaubt, beschränkt auf wenige eiweißreiche Zutaten. | Verbands-Bio entspricht (fast) den Verbraucher-Erwartungen nach 100 Prozent Bio-Futter. Die Produktionskosten liegen dadurch deutlich höher. |
Je Hektar landwirtschafticher Fläche erlaubt die EU 14 Mastschweine oder 580 Masthühner oder 230 Legehennen. | Je Hektar erlauben die Verbände 10 Mastschweine, 280 Masthühner oder 140 Legehennen. | Durch die größeren Flächen für das Ausbringen von Mist und Gülle schützt Verbands-Bio wirkungsvoller vor Überdüngung. Betrieb ist dadurch aber weniger wirtschaftlich. |
Konventionelle Gülle darf eingesetzt werden, wenn sie nicht aus landloser Tierhaltung stammt und Gülle aus Öko-Betrieben nicht zur Verfügung steht. | Der Einsatz konventioneller Gülle ist verboten. | Konventionelle Gülle ist ein billiger Dünger. Doch damit geangen Antibiotika und andere Rückstände aus konventionellen Betrieben auf den Acker. |
Für die Verarbeitung sind rund 40 Zusatzstoffe zugelassen. | Die Anwendung einiger zugelassener Zusatztstoffe ist eingeschränkt. | Die Herstellung ist handwerklicher aber schwieriger, etwa wenn keine Ascorbinsäure ins Mehl gemischt werden darf. |
Gentechnikfreie Enzyme sind ohne Einschränkung zugelassen. | Gentechnikfreie Enzyme sind nur für ganz wenige Bereiche, etwa in der Saftpressung zugelassen. Für Backwaren sind sie verboten. | Die Herstellung ist handwerklich aber schwieriger und teurer. |
Natürliche Aromen sind ohne Einschränkung zugelassen. | Natürliche Aromen sind verboten (Demeter) oder auf ganz wenige Produkte beschränkt. | Der Geschmack ist echt und kommt nur aus den Lebensmittelzutaten (Gewürze, Kräuter, Extrakte undätherische Öle). Die Produkte sind teurer, manche Produkte nicht machbar. |
Das Bio-Siegel als Zeichen für die EU-Öko-Verordnung sagt nichts über die Herkunft der Rohstoffe aus. | Alle oder zumindest der Großteil der Zutaten kommt von Verbandsmitgliedern. Die sind fast alle in Deutschland zuhause. Nur Demeter und Naturland sind international tätig. | Weil Verbands-Bauern aufgrund der strengeren Richtlinien teurer produzieren, sind auch verarbeitete Lebensmittel mit Verbandslogo oft teurer. Der Kauf von Verbandsware unterstützt deutsche Bio-Bauern. Obst, Gemüse und andere Frischeprodukte stammen sehr oft aus der Region. |